Siegerprojekt zur Sanierung der Ka-We-De
Die Ka-We-De (Kunsteisbahn und Wellenbad Dählhölzli) ist zu Beginn der 1930-Jahre als eine der ersten modernen, kombinierten Eis- und Wasseranlagen in der Schweiz gebaut worden. In den 1980er-Jahren wurde sie renoviert und erweitert. Heute sind wesentliche Teile der Bausubstanz sanierungsbedürftig. Zudem muss die Technik der Eis- und Wasseranlage erneuert werden. Um ein qualitativ überzeugendes Projekt für die Sanierung realisieren zu können, hat die Stadt Bern einen Studienauftrag durchgeführt. Als Siegerprojekt ging die Eingabe des Teams Kast Kaeppeli aus Bern und Basel hervor.
Auch nach der Sanierung wird die denkmalgeschützte Anlage ihren Charme behalten und weiterhin Zeugin der Moderne sein. Das Siegerprojekt sieht nur wenige, aber wirkungsvolle Änderungen in der Anlage vor. So soll das heutige Nichtschwimmerbecken in seiner Grösse bestehen bleiben, aber künftig unterteilt sein: Neben einem Bereich mit geringer Wassertiefe umfasst es neu 25-Meter-Bahnen für Schwimmerinnen und Schwimmer. Angedacht ist zudem eine Sprunganlage. Im Winter wird der tiefere Schwimmbereich mit einem Holzrost bedeckt, wodurch ein attraktiver Aufenthaltsbereich zwischen den Eisflächen entsteht. Die in die Jahre gekommene Rutschbahn wird ersetzt. Das zweite Becken der Ka-We-De, das Wellenbad, bleibt in seiner Ausgestaltung bestehen und wird sorgfältig saniert.
Eisfelder mit Durchgang verbunden
Im künftigen Winterbetrieb bleibt das Eisfeld in zwei Eisflächen unterteilt, die neu mit einem Durchgang verbunden werden. Das vereinfacht die wahlweise Nutzung des ganzen Eisfelds oder unterschiedliche Nutzungen beider Eisflächen. Der Eishockey-Vereinssport wird – wie in der Eisstrategie der Stadt Bern festgelegt – nicht mehr in der Ka-We-De stattfinden, sondern in der Eisanlage des Sport- und Freizeitzentrums Weyermannshaus, die in den nächsten Jahren erweitert werden soll. Eishockeyspielen für Kinder und Familien hingegen wird in der Ka-We-De weiterhin möglich sein.
Holzpritschen entlang des Garderobentraktes
Um für den Sommerbetrieb mehr Liegeflächen zu schaffen, sieht das Siegerprojekt Änderungen im Garderobentrakt vor. Dieser kann wegen des Wegzugs des Vereinssports verkleinert werden. Gemäss Projekt soll die Aussenwand des Gebäudes auf der Seite des Bades zurückversetzt und dadurch Platz für Liegenflächen in Form von Holzpritschen geschaffen werden. Eine neue, grosszügige und einladende Aussentreppe führt auf das Sonnendeck des Garderobengebäudes. Durch den neuen Aufgang wird das Sonnendeck besser sichtbar und attraktiver. Auf der Liegewiese östlich des grossen Beckens sollen mehr Bäume gepflanzt werden. Der Kleinkinderbereich wird unter die Bäume in den Schatten verlegt. Vorgesehen sind flache Wasserbecken mit Fontänen.
Der Eingangsbereich wird funktional besser organisiert, wobei der Kassenschalter bestehen bleibt. Das Restaurant kann neu besser unabhängig betrieben werden und bekommt eine grössere Küche. Neben dem heutigen Gymnastikraum wird neu ein Mehrzweckraum Bestandteil der Anlage sein. Beide Räume können gemietet werden. Nach der Sanierung wird die ganze Ka-We-De hindernisfrei ausgestaltet. Die Energiebilanz wird insgesamt deutlich verbessert sein.
Baustart nach Fertigstellung Weyermannshaus
Das Siegerprojekt wird nun gemäss den Empfehlungen der Jury weiterentwickelt und konkretisiert. Die zu erwartenden Investitionskosten liegen zwischen 27 und 35 Millionen Franken. Über den Baukredit kann die Stadtberner Stimmbevölkerung voraussichtlich im Jahr 2022 abstimmen. Der Baustart erfolgt voraussichtlich im Jahr 2025, nachdem die neue Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus betriebsbereit sein wird.